Am 18. November 2020 erschien die neue Leipziger Autoritarismus-Studie (Oliver Decker und Elmar Brähler, Universität Leipzig). Die jüngsten Ergebnisse stellen einen interessanten und überaus wichtigen Zusammenhang zwischen Beteiligungserfahrungen im Betrieb und demokratischem Bewusstsein her: wer Demokratie und Mitbestimmung am Arbeitsplatz erfährt, ist für die vereinfachten Erklärungsmuster und autoritären Lösungsvorschläge von neuen rechten Bewegungen und Parteien weniger empfänglich. So verfangen beispielsweise Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus viel weniger und die Zufriedenheit mit den demokratischen Strukturen unserer Gesellschaft ist deutlich höher. Das ist eine wichtige Erkenntnis für unsere Arbeit in den Betrieben.
Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen „Leipziger Autoritarismus-Studie“ von Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig. Die Studie, in der auch der Glaube an Verschwörungstheorien thematisiert wird, entstand in Kooperation mit der Heinrich-Böll- und der Otto-Brenner-Stiftung, ihr findet sie im Anhang.