Im Osten werden nach den Erkenntnissen des Sozialwissenschaftlers Stefan Schmalz wieder mehr Arbeitskämpfe geführt, vor allem auf betrieblicher Ebene. Jeder zweite Streik habe in den Branchen Fahrzeug- und Maschinenbau, Verkehr, Lagerei, Logistik und Gesundheitswesen statt. In einem Interview mit nd-aktuell sprach Schmalz von einem Mentalitätswechsel.
Die neue Generation von Beschäftigten im Osten trete selbstbewusster auf und wolle nicht mehr zur Jobsicherung Abstriche beim Lohn und den Arbeitsbedingungen machen wie noch die Generation vor ihnen. Auch kündigten die Beschäftigten schneller von sich aus, weil sie bessere Jobs bekommen können. Während die Erwerbsbevölkerung im Osten nur rund 13 Prozent der gesamtdeutschen Erwerbsbevölkerung ausmacht, finden dort rund ein Viertel aller Arbeitskonflikte statt.