Die AfD feiert sich. In einem Bundesland nach dem anderen schafft die Partei den Sprung ins Parlament. Ihr Rezept: Sie verkauft sich als Anwalt des kleinen Mannes – des kleinen deutschen Mannes. Lange ging das allein mit Parolen gegen Euro, Islam und Medien. Aber seit dem letzten Parteitag hat die AfD ein Grundsatzprogramm.
Ein Blick in den wirtschaftspolitischen Teil zeigt: Die AfD ist eine radikal neoliberale Partei. Sie will Reiche reicher machen und Gering- und Normalverdiener in die Verantwortung nehmen. Sie geht dabei weiter als die FDP.
Zwar steht wenig Konkretes im Programm, aber das wirtschaftspolitische Leitbild der AfD ist klar: Mehr Wettbewerb, mehr Eigenverantwortung, weniger Staat. Deregulierte, „freie“ Märkte sollen das meiste regeln – obwohl klar ist, dass auf diesen Märkten das Recht des Stärkeren gilt. Der Staat soll weiter abgemagert werden und vor allem das Eigentum schützen – auch wenn bekannt ist, dass dieses Eigentum fast zur Hälfte den reichsten 5 % der Bevölkerung gehört.