+++ Ein „innerdeutsches“ Ost-West-Gefälle prägt nach wie vor unsere gesamtdeutsche Medienlandschaft +++ Partizipationsdefizite, Repräsentationslücken und Ohnmachtsgefühle sorgen im Osten für anhaltenden Unmut +++ mangelhafte Teilhabe von Ostdeutschen in Medien und Gesellschaft mündet in einer Kolonialisierungsdebatte +++ Rolle der Massenmedien im Vereinigungsprozess blieb bisher unterbeleuchtet +++ Aber: eine neue Generation junger Ostdeutscher tritt auch in den Medien selbstbewusster auf +++
Dass es um die massenmediale Teilhabe Ostdeutscher auch mehr als 30 Jahre nach der Vereinigung nicht besonders gut bestellt ist, bestätigt jetzt eindrucksvoll und faktenreich ein aktuelles Diskussionspapier der Otto Brenner Stiftung: In den Führungsetagen der wichtigen bundesrepublikanischen Leitmedien sind so gut wie keine Ostdeutschen zu finden; fast alle Regionalzeitungen, die im Osten erscheinen, sind in Besitz westdeutscher Medienunternehmen; in den Chefetagen der großen ostdeutschen Regionalzeitungen sind Westdeutsche ähnlich überrepräsentiert wie vielerorts beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Journalistenschulen bilden kaum Nachwuchs mit ostdeutschem Hintergrund aus. Mehr dazu im beigefügten OBS Arbeitspapier Nr. 45: "30 Jahre staatliche Einheit - 30 Jahre mediale Spaltung - Schreiben Medien die Teilung Deutschlands fest?" Autor Dr.Lutz Mükke, Leipzig